Ein Kinderroman über Naturverbundenheit, Abenteuer und eine gefährdete Umwelt.
Zwei Mädchen und vier Jungen (10 und 11 Jahre) entdecken einen Kiessee am Rande des Waldes. Sie bauen sich ein Floß und errichten auf einer Insel ihren geheimen Stützpunkt. Als das verwahrloste Haus am Ufer von einer alten Frau bezogen wird, freunden sich die Kinder mit ihr an. Sie veranstalten ein Sommerfest und die Eltern erlauben, dass ihre Kinder die großen Ferien am Kiessee verbringen. Aber die Idylle ist gefährdet; nicht nur von einer Rockerbande, sondern durch ein Umweltverbrechen, das es aufzuklären gilt.
Pressestimmen
„Sehr behutsam entwickelt Wolfgang Bittner diese Umwelt- und
Feriengeschichte. Großes Augenmerk schenkt er den Details des Alltags, in
dem die Kinder leben, und der Beobachtung der Natur“ (Rheinische Post).
„Wolfgang Bittner hat einen Kinderroman geschrieben, in dem der
archetypische Traum vom Leben in und mit der Natur in den Alltag geholt
wird.“ (Badische Zeitung)
„Der Autor verzichtet auf das Spektakel. Die Spannung seiner
geschlossenen, heiteren Erzählung liegt in der feinen Art menschlicher
Begegnung“ (Jugendbuchmagazin)
„Es ist zu spüren, dass Wolfgang Bittner Kindern zuhört und sie als
Heranwachsende, die lernen, ihre Räume zu nutzen und zu verteidigen,
ernst nimmt.“ (Bulletin Jugend + Literatur)
„Wolfgang Bittner hat den Roman ‚Die Insel der Kinder’ geschrieben.
Darin zeigen sechs Freunde ihren Eltern, was sie zustande bringen, wenn
sie nur dürfen.“ (natur, Zeitschrift für eine ökologische Zukunft)
„Der Traum beginnt zu atmen, es lohnt sich, für ihn einzustehen. ‚Die
Insel der Kinder’ ist in poetischer und gleichzeitig witzig-schnoddriger
Sprache geschrieben, die großen Lesereiz hat.“ (Schwäbische Zeitung)
„Lektüre mit Hochspannung … alles andere als realitätsfremd: Sechs
Kinder bauen sich ihr privates Paradies auf einer kleinen bewaldeten Insel
in einem Kiessee, die nur mit einem Floß zu erreichen ist.“ (Anzeiger für
Harlingerland)
„Bittner bietet viel Aktion in kurzen, überschaubaren Episoden, und dürfte
damit auch den Rezeptionsgewohnheiten von Kindern, die durch das Fernsehen
medial sozialisiert wurden, entgegenkommen. Er siedelt seine Abenteuer wie
die Naturidyllen aber vor einem realistischen (und heute gefährdeten)
Hindergrund an …“ (Beiträge Jugendliteratur und Medien)
„Das alles klingt sehr engagiert. Dass sich daraus auch spannende
Geschichten spinnen lassen, hat Autor Wolfgang Bittner hier unter Beweis
stellen können.“ (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
„Heile Kinderwelt in einer nicht so heilen Umwelt: Ein Schmöker, der
unterhält, positive Figuren anbietet und Lust auf eigene Aktivität
weckt …“ (Eselsohr)
„… die Kinder gewinnen Selbstvertrauen und lernen, mit ihren Stärken
und Schwächen umzugehen.“ (Deutsche Lehrerzeitung)
Leseprobe I
Der Kiessee bildete eine Bucht. Weiter hinten lag eine von Gebüsch bewachsene Insel mit mehreren hohen Bäumen. Und schräg gegenüber der Insel schwamm nahe am Ufer der
Bagger, mit dem man früher Kies gefördert hatte.
„Tolle Gegend“, meinte Oliver. „Im Sommer kann man bestimmt baden.“
„Ich glaube, das Wasser ist ziemlich kalt und sehr tief“, sagte Jenny.
„Außerdem haben wir es näher zum Schwimmbad oder zu den Kiesteichen am Stadtrand“, warf Tobias ein.
Oliver schüttelte den Kopf. „Mir gefällt es hier viel besser, ich finde es total aufregend. Auf der Insel da drüben haben bestimmt mal Piraten gehaust. Sieht sie nicht echt geheimnisvoll aus? Vielleicht gibt es dort sogar einen Schatz, den könnten wir doch suchen! Ich meine Goldstücke, kostbaren Schmuck, Edelsteine und so.“ Er war auf einmal richtig aufgedreht.
Jenny und Tobias lachten. „Ach, du spinnst!“, rief Jenny. „Deine Fantasie geht wie immer mit dir durch.“
„Ja, ja“, spottete Tobias. „Piraten und Piratenschätze, das würde dir so passen. Dürfen es auch noch ein paar Indianer sein? Oder Menschenfresser?“
„Oder Außerirdische?“, amüsierte sich Jenny. „Und der Bagger dort hinten war
wahrscheinlich ihr Raumschiff.“
Aber sie kannten ja schon Olivers überschäumendes Temperament. Der war aufgesprungen und ans Wasser gelaufen. „Nun kriegt euch wieder ein!“, rief. „Was haltet ihr davon, wenn wir uns ein Floß bauen und damit herumschippern?“
Leseprobe II
Als Susanne schon schlief, blickte Jenny immer noch in den Sternenhimmel über sich. Sie sah den Großen Wagen und die Milchstraße – unendlich weit entfernt; und dennoch gab ihr dieser Anblick ein Gefühl von Geborgenheit. Vielleicht gehen unsere Wünsche doch in Erfüllung, dachte sie, wenn wir nur fest genug daran glauben …
Nachts wachte Jenny auf, es dämmerte bereits. Sie hörte Geräusche – ein Lastwagen. Neben ihr lag Susanne und schlief. Der Lastwagen hielt drüben am Ufer und rangierte hin und her. Dann wurde der Motor abgestellt.
Jenny wollte Susanne nicht wecken. Leise kroch sie aus ihrem Schlafsack, zog sich Hose, Pulli und Schuhe an und stieg die Leiter hinunter. Sie lief zum Ufer der Insel.
Schräg gegenüber klapperte es jetzt. In der Morgendämmerung waren jedoch nur schwach die Umrisse des Lastwagens zu erkennen, der oberhalb der Abbruchkante stand. Was ging dort vor?
Rasch lief sie zur Hütte, um Marks Fernglas zu holen. Obwohl sie sich ganz vorsichtig
bewegte, wachte Mark auf. „Was ist denn los?“, fragte er schlaftrunken.
„Pst! Ein Lastwagen“, flüsterte sie. „Die scheinen wieder etwas abzuladen.“
Sofort war Mark hellwach und zog sich Hemd und Hose über. Jenny hatte sein Fernglas schon in der Hand. Gemeinsam schlichen sie zum Ufer zurück.
„Mensch, die laden Fässer ab“, flüsterte Jenny aufgeregt.