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Der 18-jährige Frank ist arbeitslos. Nach einer tätlichen Auseinandersetzung mit Oswald, dem Freund seiner Mutter, flüchtet er nach Kanada. Dort sucht er Zuflucht bei seinem Großvater, der in einem kleinen Ort am Rande der Zivilisation und zeitweise als Goldsucher und Trapper in der Wildnis lebt. Frank kommt hier in eine ihm völlig unbekannte, exotisch anmutende Welt. Er lernt die gleichaltrige Caroline kennen und erhält Einblick in das schwierige Leben der nordkanadischen Indianer, von denen einige beginnen für ihre Rechte einzutreten. Auf der Suche nach sich selbst macht Frank wichtige Erfahrungen und erlebt Abenteuer, die er sich nicht hätte träumen lassen. Aber sein Neubeginn wird überschattet von der Angst, dass er Oswald getötet haben könnte und polizeilich gesucht wird.

Pressestimmen

„Die gleichermaßen als solides Abenteuerbuch wie als Charakterstudie beachtenswerte Geschichte eines jungen Mannes, der auf dem Weg durch die Fremde zu sich selbst findet.“ (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur – Buch des Monats August 2007)

„...tritt der Autor für ein menschenwürdiges, sinnvolles Zusammenleben im Einklang mit der Natur ein. Sogar einen positiven Schluss schenkt er uns. Bleibt noch zu erwähnen, dass Franks Abenteuer nie reißerisch oder brutal dargestellt sind.“ (Jugendschriftenausschuss des BLLV-Mittelfranken)

"Wenn Wolfgang Bittner über Kanada und seine Ureinwohner schreibt, über Kanufahrten auf dem Yukon und Begegnungen mit Grizzlybären, dann paaren sich Fantasie und Lebenserfahrung ... 'Flucht nach Kanada' vereint die Spannung eines Abenteuerromans mit der nicht minder spannenden Schilderung der wachsenden Beziehung zwischen Großvater und Enkel sowie mit der profunden Beschreibung von Natur und Umwelt. Ein Buch, das sicher nicht nur Kinder und Jugendliche begeistern kann, sondern das wohl auch viele Erwachsene gerne lesen werden. (Ostfriesen-Zeitung)

"Der Autor hat etliche Jugendbücher über Kanada mit hervorragenden Naturschilderungen geschrieben. Überzeugend ist ihm hier die einfühlsame Darstellung des Jungen, seiner Probleme und der Erlebnisse in der Wildnis gelungen." (ekz Informationsdienst)

"Reise ins Ich: Leser, die den 18-jährigen Frank auf seinem Trip nach Kanada begleiten, können nur gewinnen..." (General-Anzeiger, Bonn)

"Bittner hält die Spannung bis zur letzten Seite aufrächt ... Auch wer kein Faible für kanadische Wildnis, Indianer und Abenteuer hat, wird von der Erzählung in den Bann gezogen." (Rheinpfalz)


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Leseprobe I

In letzter Zeit war Oswald unausstehlich gewesen. Frank hatte begonnen ihn zu hassen, er machte sich immer breiter. Während der Kerl im Wohnzimmer mit einem Knipser seine Fingernägel bearbeitete, hatte er gefragt: „Wann suchst du dir endlich einen Job?“ und bissig hinzugefügt: „In deinem Alter sollte man einer geregelten Arbeit nachgehen oder wenigstens eine Ausbildung machen. Wie lange soll das mit dir noch so gehen? Es ist doch schon ein paar Monate her, seit du die Schule beendet hast.“
„Ich hab mich mindestens zwanzigmal beworben!“, hatte sich Frank ärgerlich verteidigt. „Was kann ich dafür, wenn mich keiner will?“
„Typisch“, hatte Oswald erwidert. „Immer die Schuld auf andere schieben. Vielleicht hättest du dich in der Schule mehr anstrengen sollen, um ein besseres Zeugnis zu bekommen.“ Sein Grinsen war so unverschämt gewesen, dass er ihm am liebsten eine reingehauen hätte. „Ach du!“, hatte er ihn angebrüllt, „was hast du mir überhaupt zu sagen? Du bist doch selber arbeitslos.“

Leseprobe II

Frank war froh, dass ihn sein Großvater hierher mitgenommen hatte. Er empfand das als einen Vertrauensbeweis und nahm sich vor, den alten Mann nicht zu enttäuschen. Ein bisschen mulmig war ihm allerdings auch, denn er hatte schon gemerkt, dass diese Umgebung nicht nur angenehm, sondern auch äußerst unberechenbar war und sogar gefährlich sein konnte. Wildnis. Davon hatte er zu Hause manchmal geträumt und sich ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben vorgestellt. Natürlich nicht so wie in den Western, aber vielleicht so ähnlich wie in den Abenteuerromanen. Keiner konnte ihn drangsalieren, ihm Vorschriften machen, Befehle erteilen. Das war es. Mit seinem Großvater würde er schon klarkommen (...) Der Alte nahm ihn ernst, das tat ihm wohl und ermutigte ihn über ein Problem zu sprechen, das ihn immer wieder beschäftigte. Er druckste noch ein wenig herum, schließlich fragte er: „Wenn man etwas getan hat – vielleicht aus Wut oder versehentlich –, was man hinterher nicht vor seinem Gewissen verantworten kann, was soll man dann machen?“
„Sich entschuldigen. Es wieder gutmachen“, erwiderte sein Großvater.
„Und wenn das nicht mehr geht?“
„Hm, ja. Das kommt natürlich auch vor.“
„Wenn zum Beispiel der andere gestorben ist oder fortgezogen oder so. Was macht man dann?“
Der Alte fuhr sich über das Gesicht. „Was macht man dann?“, wiederholte er. „Vielleicht muss man sich dann selber vergeben“, meinte er nach einer Weile und nickte Frank zu. „Das kommt auch vor.“